Erfahrungen in verschiedenen Risikofeldern – von Naturkatastrophen bis Technolo-giegefahren – haben gezeigt: Wissenschaftler, staatliche Entscheidungsträger und potenziell Betroffene nehmen Risiken unterschiedlich wahr. In der öffentlichen Diskussion geht es häufig nicht um Fakten, statistische Eintrittswahrscheinlichkeiten oder mögliche Schäden. Staatliches Handeln findet häufig wenig Akzeptanz und stößt mitunter auf Misstrauen unter den Anspruchsgruppen.

Das MIDIR Projekt hat vor diesem Hintergrund angemessene Strategien und Instrumente zum Umgang mit Risiken verfügbar gemacht:

  • Für mehr Partizipation in Risikoabschätzung und Entscheidungsfindung, um den Entscheidungsprozess demokratischer und die Qualität der Analyse besser zu machen.
  • Für mehr Legitimität und Toleranz für politische Entscheidungen und staatliches Handeln.

Das Hauptziel von MIDIR war die Entwicklung eines integrativen und multidimensionalen Risk-Governance-Konzeptes mit Hilfe eines  Indikatorensystems mit zwei Teilen:

  • Teil A: prozedurale und methodische Aspekte, die für jedes Risikothema anwendbar sind und
  • Teil B: kontextbezogene Aspekte, die je nach Risiko individuell definiert werden müssen.

Dieses Konzept illustriert (EDV-gestützt), inwieweit bestehendes Handeln den Prinzipien des Risk-Governance entspricht. Risk-Governance stellt dabei einen Weg dar, mit dessen Hilfe das materielle Ziel „Resilienz”, d. h. Anpassungsflexibilität angesichts bestehender Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen, erreicht werden soll.Das MIDIR-Konzept ist so angelegt, dass es in erster für Linie politisch-administrative Entscheidungsträger eine praktikable Arbeitshilfe darstellt. Darüber hinaus können auch Unternehmen oder Nichtregierungsorganisationen davon profitieren. Sie erhalten Anregungen für ein umfassendes, dialog-orientiertes Risikomanagement.